Es ist ja ganz wunderbar, wenn Sie ihr Haushaltsbuch* diszipliniert und erfolgreich führen. Vergessen Sie aber die richtige Verwaltung ihrer Finanzen in ihrem Haushaltsplan, dann verschenken Sie einiges an Geld. Für ihr Erspartes wollen Sie doch gute Zinsen bekommen, oder nicht? Es heißt ja nicht umsonst: „Lassen Sie ihr Geld für sich arbeiten!“
Aber auch wenn Sie Kredite nehmen müssen, dann sollten Sie auf die Kosten achten. Mit Krediten können Sie sogar noch Zinsen bekommen, anstatt welche zu zahlen. Wie das? Das verrate ich Ihnen unter anderem in diesem Artikel.
Giro-Konto, die Grundausstattung
Jeder von uns hat ein Giro-Konto, davon gehe ich aus. Angelegt haben Sie es spätestens zu Beginn ihrer beruflichen Karriere. Bezahlen Sie eigentlich monatlich Kontoführungsgebühren? Wenn Sie noch bei Ihrer klassischen Hausbank sind, dann wird das wohl auf den Großteil der Leser zutreffen. Bis auf Studenten- und Jugendkonten sind die normalen Girokonten i.d.R. kostenpflichtig. Aber muss das sein?
Wenn Sie keine Probleme mit dem Internet haben, davon gehe ich aus, da Sie sonst sehr wahrscheinlich nicht meine Seite lesen würden, dann kommt für Sie eventuell ein Giro-Konto bei einer Direktbank in Frage. Direkt-Banken sind eigenständige Banken, die sich auf den Vertrieb über das Internet spezialisiert haben.
Aufgrund der niedrigeren Kosten können die Direkt-/Online-Banken wesentlich bessere Konditionen für ihre Kunden bereitstellen. Das bedeutet für Sie im Endeffekt, dass Sie höhere Zinsen und niedrigere bis keine Kontoführungsgebühren haben.
Am Ende des Artikels gebe ich Ihnen wie gewohnt eine Liste mit an die Hand, auf welchen Seiten Sie die einzelnen Banken miteinander vergleichen können.
Wenn Sie sich vor einem Kontowechsel sträuben, weil Sie an alle Ihre neuen Kontodaten weitergeben müssen, dann kann ich Sie beruhigen. Die Onlinebanken bieten einen kostenlosen Kontowechsel-Service an. Sie brauchen sich keine Gedanken um den Wechsel ihres Giro-Kontos zu machen. Die Bank übernimmt alles für Sie!
Das Tagesgeld-Konto für kurzfristiges Sparen
Am Anfang habe ich alle meine Giro- und Spar-Konten bei meiner Hausbank gehabt. Vor einigen Jahren habe ich einen Vergleich angestellt, wie viel Zinsen ich für mein Geld auf der Bank bekomme. Ich habe damals noch mein Geld auf einem tagesgeldähnlichem Konto gespart. Ich muss Ihnen wohl nicht sagen, dass mir fast die Tränen gekommen sind. Ich habe so gut wie keine Zinsen bekommen.
Jämmerlich! Ich glaube, dass es ca. 0,3% plus minus ein bisschen waren. Nehmen wir einmal an, dass ich 5.000,00€ auf dem Konto hätte. Für kurzfristiges Sparen zwar etwas viel, aber es soll auch nur zur Verdeutlichung dienen. Lasse ich das Geld für gerade einmal 5 Jahre auf dem Konto, dann sind die Zinsen zwar ganz nett, aber es könnte noch besser sein. In den 5 Jahren hätte ich 75,45€ an Zinsen bekommen.
Dann habe ich mich umgeschaut und mir sind die richtigen Tagesgeld-Konten ins Auge gefallen. Mein aktuelles Tagesgeld-Konto hat einen Zinssatz von 1,25%. Und das ist keine Seltenheit. Schauen wir uns jetzt einmal die Zinsen an, die ich nach 5 Jahre Sparen bekommen hätte. Das sind da satte 320,41€!
Gut, jetzt sind 5.000,00€ ein wenig viel auf einem Tagesgeld-Konto, da ich das Konto nur für Rücklagen und kurzfristiges Sparen nutze (z.B. Urlaub, Inspektion Auto, usw.). Alles was langfristig ist, das kommt nämlich ins Depot. Dazu aber später mehr.
Für viele Deutsche ist es schon ein großer Schritt, dass Sie weg von ihrem Sparbuch und hin zu einem Tagesgeld-Konto gehen. Aber Sie brauchen dabei keine Bedenken zu haben. Und wie Sie sehen, es rechnet sich.
Wie bei allem im Internet gilt, gehen Sie nur zu einer Bank, die Sie auch kennen und die gute Bewertungen bekommen hat. Hier kann zum Beispiel die Stiftung-Warentest eine gute Hilfestellung sein, die Regelmäßig Tests veröffentlicht. Aber auch Fachzeitschriften für Finanzen veröffentlichen regelmäßig Tests. Hieran sollten Sie sich orientieren, dann sind Sie auch auf der sicheren Seite.
Das Laufzeitkonto
Wenn Sie feststellen, dass Sie auf einmal so viel auf ihrem Tagesgeld-Konto angespart haben, dann kommt das Laufzeitkonto ins Spiel. Hier können Sie ihr Geld ab einem bestimmten Betrag zu einem gesichertem Zinssatz weglegen. Das lohnt sich natürlich nur, wenn Sie weniger Zinsen auf ihrem Tagesgeld-Konto bekommen würden.
Ab einer höheren Laufzeit (meist zwischen 5-10 Jahren) lohnt es sich dann auch. Bei meiner Bank würde ich für einen Betrag ab 500,00€ und einer Laufzeit von 5 Jahren gute 1,6% p.a. bekommen. Bei einer Laufzeit von 10 Jahren wären es sogar satte 2,1%.
Das ist natürlich nur interessant, wenn Sie das Geld in dieser Zeit nicht brauchen. Es setzt also einen gutenFinanz- und Haushaltsplan voraus. Aber mit den Tipps auf meiner Seite sollten Sie den ja bereits umgesetzt haben können.
Für Personen, die nicht auf Wertpapiere vertrauen oder einfach nicht der Typ dafür sind, für die kann ein Laufzeitkonto eine super Alternative darstellen. Gerade wenn Sie sicher sein müssen, dass Sie den errechneten Betrag auf jeden Fall in 5-10 Jahren erhalten sollen.
Depot, Investition mit Wertpapieren
Die andere Alternative zum Laufzeitkonto ist ein Depot. Am Wertpapiermarkt gibt es unzählige Möglichkeiten, wie Sie ihr Geld anlegen können. Ich sage hier ganz bewusst anlegen, denn das hat nichts mehr mit Sparen zu tun. Sie investieren dabei nämlich in Unternehmen, Staaten, Wirtschaftssektoren, Rohstoffe und was es da sonst noch alles gibt.
Wenn Fonds und Aktien für Sie neu sind und Sie an Wertpapieren interessiert sind, dann sollten Sie sich auf jeden Fall vorher genauer damit beschäftigen. Hier empfiehlt sich gute Fachliteratur. Mir hat das Taschenbuch von Gerald Polz „Aktien: Grundlagen, Bewertung, Strategien“>* dabei sehr gut geholfen. Hier sind alle wichtigen Informationen kompakt zusammengefasst.
So gut wie alle Online-/Direkt-Banken bieten ein Depot kostenlos an. Das Depot ist die Grundlage für ihre Geschäfte am Finanzmarkt. Hierüber kaufen Sie ihre Wertpapiere und können Sie auch wieder verkaufen.
Besonders wenn das alles für Sie Neuland ist, dann sollten Sie zu Beginn engen Kontakt mit den Beratern der Direktbanken halten. Diese helfen Ihnen sehr gerne beim Einstieg und erklären Ihnen alles Schritt für Schritt.
Wertpapiere sind bestimmt nicht für jeden etwas und Sie sollten hier langfristig denken, um Marktschwankungen auszugleichen. Durch regelmäßige Einzahlungen auf Ihr Depot korrigieren Sie die Schwankungen zudem noch einmal ein bisschen mehr. Aber auch hier gibt es verschiedene Mentalitäten. Vom langfristigen Investor à la Warren Buffet bis hin zum gemeinen Day-Trader. Den normalen Depotinhaber sei allerdings die erste Version ans Herz gelegt.
Bisher bin ich in jedem Abschnitt auf die Zinsen eingegangen. Auch hier möchte ich einige Worte dazu verlieren, obwohl sich dazu pauschal nichts sagen lässt. Je nachdem, wie risikofreudig Sie sind und in welche Wertpapiere Sie investieren, können die Zinsen durchschnittlich, phänomenal oder absolut miserabel sein bis hin zum Totalverlust.
An den Totalverlust denken immer sehr viele Personen, wenn Sie von Wertpapieren oder Depots hören. Wenn Sie sich aber etwas mit der Thematik auseinandersetzen und risikoarme Papiere wählen, dann können Sie das fast ausschließen.
Ein Beispiel für risikoarme Wertpapiere können zum Beispiel gut geführte Fonds sein, die nicht in Schwellenländer oder die Bio- und Pharmabranche investieren. Schauen Sie sich auch immer den Fonds-Verwalter an. Wechselt dieser oft und der Font schwankt entsprechend, dann lieber Finger weg.
Gut, jetzt geht es schon langsam zu Tief in die Materie hinein. Es sollte Ihnen als ersten Anhaltspunkt ausreichen und ein gewisses Hintergrundwissen zum Thema Depots gegeben haben.
Als nächstes kommt die versprochene Liste mit den Vergleichportalen für Banken.
Vergleichsportale für Banken, Giro-, Tagesgeld-, Laufzeitkonten und Depots
Wie ich bereits erwähnt habe, sollten Sie nicht blindlinks zur erst besten Bank aus dem Fernsehen rennen. Vergleichen Sie auf mehreren Vergleichsportalen die unterschiedlichen Angebote und wählen Sie dann erst die Bank aus. Denn vielleicht hat eine andere bekannte Bank ein sehr viel lukrativeres Angebot.
Kredite vergleichen und Zinsen sparen
Wer richtig mit seinen Finanzen umgeht, der sollte keine Kredite für Konsumgüter wie zum Beispiel Elektrogeräte oder sonstige Spielereien aufnehmen. Kredite kosten Geld (Zinsen + Gebühren) und sollten eigentlich nur für Notfälle genommen werden.
Anders verhält es sich beim Kauf eines Autos oder eines Hauses. Größere Investitionen können Sie natürlich über einen Kredit finanzieren. Aber auch hier gilt, umso mehr Sie an Startkapital mitbringen, desto günstiger wird auch der Kredit.
Beim Kauf eines Autos sollten Sie etwa 2/3 des Preises gespart haben. Dadurch bezahlen Sie den Kredit schnell ab. Nehmen Sie aber nur einen Kredit auf, wenn das wirklich notwendig ist oder Sie zum Beispiel ein 0%-Darlehen vom Autohaus angeboten bekommen.
Für Immobilien und Eigentum gilt als Daumenwert etwa 20-30%. Ist hier das Startkapital zu gering, dann kann Sie der Kredit sehr schnell auffressen und am Ende können Sie ihr Eigentum doch nicht halten.
Nicht nur das Startkapital und die Höhe des Zinssatzes beeinflussen die Dauer der Rückzahlung, sondern auch die anfängliche Tilgung. Viele Banken bieten schon eine Tilgung von 1% an. Vergessen Sie das bitte schnell, wenn ihr Startkapital nicht sehr groß ist. Denn mit 1% anfänglicher Tilgung und einem hohen Darlehen sind Sie ewig mit der Tilgung beschäftigt, oder die monatlichen Raten sind sehr hoch. Sie sollten also mindestens mit einer Tilgung von 3% anfangen. Alles was darunter ist lässt die Kreditkosten in utopische Höhen klettern.
Es gibt bei langfristigen Darlehen einiges zu beachten. Sie sollten Kredite außerdem nur nehmen, wenn Sie diese auch wirklich zurückbezahlen können. Setzen Sie die monatliche Ratenzahlung also eher pessimistisch an, da sich ihre finanzielle Situation schnell zum negativen verändern kann (zum Beispiel Arbeitslosigkeit).
Haben Sie aber alles durchdacht, dann können Sie ruhigen Gewissens einen Kredit aufnehmen, der natürlich möglichst günstig sein sollte. Nachfolgend habe ich eine Liste zusammengestellt, welche Vergleichsportale auch einen Kreditvergleich anbieten. Hier gibt es zum Teil sogar extra Suchen für Autokredite, Immobilienkredite und Kleinkredite.
Kredite nutzen und Zinsen bekommen
Jetzt denken Sie bestimmt „Der hat sich doch mit Sicherheit verschrieben!“. Nein nein, das hat schon so seine Richtigkeit. Sie können mit Hilfe von Krediten zusätzlich Zinsen bekommen. Und Sie dürfen sogar Konsumkredite aufnehmen. Hört sich doch nach einem Traum an, nicht wahr?
Gut es gibt natürlich einen Haken an der Sache. Sie dürfen nur 0%-Kredite aufnehmen und auch nur, wenn Sie das Geld eigentlich schon gespart haben. Nehmen wir dazu einmal ein Beispiel:
Sie haben für einen tollen Kaffeevollautomaten gespart, der ca. 1.200,00€ kosten soll. Das Geld liegt auf ihrem Tagesgeld-Konto, wo ihr Geld zu 1,25% verzinst wird. Wenn Sie monatlich 100,00€ als Rate zahlen, dann haben Sie am Ende des Jahres für ihren 0%-Kredit immerhin noch etwa 8,13€ an Zinsen bekommen.
Wenn Sie sich aber zum Beispiel einen Kleinwagen für 6.000,00€ kaufen und diesen über 4 Jahre abbezahlen (Das Geld haben Sie ja), dann macht das schon ganze 153,13€ aus.
Wie Sie sehen, Sie können noch den ein oder anderen Euro sparen, wenn Sie 0%-Kredite nutzen. Elektromärkte und Autohändler bieten solche Kredite oft während Aktionswochen an. Warten Sie darauf und schlagen Sie dann zu!
Fazit
Dieser Beitrag war mit Sicherheit kein leichter Stoff. Sie sehen aber, dass Sie noch den ein oder anderen Euro mehr haben können, wenn Sie die richtigen Konten und Kredite nutzen.
Das Tagesgeld-Konto kann als ihre Ausgangsbasis zum Sparen dienen. Kurzfristiges Sparen bis zu 5 Jahren macht hier Sinn. Für Rückstellungen und das Sparen für den nächsten Sommerurlaub ist ein Tagesgeld-Konto optimal. Sie können hier nichts falsch machen. Höchstens wechseln Sie das Tagesgeld-Konto , wenn die Zinsen sinken sollten.
Alles was langfristig ausgelegt ist und mit Sicherheit geparkt werden soll, gehört auf ein Laufzeitkonto. Die Zinsen im Vergleich zum Tagesgeld-Konto lohnen sich aber erst ab einer Laufzeit von ungefähr 5 Jahren. Zudem gibt es i.d.R. eine Mindestspareinlage und zusätzliche Einzahlungen können Sie nicht vornehmen. Aber zur Not eröffnen Sie eben ein zweites Laufzeitkonto.
Wenn Wertpapiere für Sie kein Mysterium sind und Sie sich mit dem Umgang relativ sicher sind, dann kommt auch eventuelle ein Depot mit Wertpapieren für Sie in Frage. Hier gibt es eigentlich keine Grenzen. Sie können locker 20% Rendite einhamstern, wenn Sie überdurchschnittlich risikofreudig sind und wissen was Sie tun. Aber auch der normale Anleger fährt sehr gut mit Fonds oder einem gestreutem Aktienportfolio, welches ebenfalls überdurchschnittliche Renditen bringen kann. Auf dem Finanzmarkt haben Sie allerdings keine Garantie, denn die Wirtschaft verändert sich täglich und somit auch ihre Wertpapiere.
Der letzte Teil in diesem Beitrag hat sich mit Krediten befasst. Kredite sollten Sie immer mit bedacht einsetzen und sich die Tilgungsraten nicht zu hoch legen. Nur wenn Sie einen Kredit auch auf lange Sicht ohne Problem zurückzahlen können, sollten Sie auch dazu greifen.
Durch Krediten können Sie sogar Geld bekommen. Nutzen Sie die 0%-Kredite von Autohäusern oder Elektromärkten, um noch den ein oder anderen Euro mehr in der Tasche zu haben.
Natürlich bin ich kein Bankberater oder Finanzexperte. Ich habe hier nur meine persönlichen Erfahrungen weitergegeben, die nicht verbindlich sind. Am Ende sollten Sie immer noch einmal mit ihrem Finanz- bzw. Bankberater Rücksprache halten. Auch die Online-/Direkt-Banken habe einen sehr guten Service, was Beratung angeht. Greifen Sie darauf getrost zurück und nutzen Sie dieses Angebot für ihre Entscheidungen.
Zu guter letzt lässt sich sagen, wenn Sie sich Gedanken um ihre Finanzen und ihr Geld machen, dann bleibt am Ende noch etwas mehr Plus auf dem Bankkonto. Vergleichsportale, wie Finanzen.de* oder das sehr bekannte Portal CHECK24 *, können Sie zusätzlich bei ihrer Entscheidung unterstützen. Der Dschungel an Angeboten ist groß. Zudem gibt es bei diesen Portalen auch Angebote, die Sie sonst nicht bekommen würden. Einen Vergleich sollten Sie also immer durchführen.